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Neue Sendungen auf Deutsch und
auf Russisch.
INterkulturell, INternational, INtegrativ. Herausgeber: Migrantinnen- und Migrantenbeirat Freiburg „Warum machen wir diese Zeitung auf Deutsch und damit
für alle Freiburger? Weil wir politisch und kulturell IN sein
wollen. Weil,
wenn von Migranten die Rede ist, oft nur Klischees vorkommen und der einzelne
Mensch nicht mehr entziffert werden kann. Weil
wir denken, dass die einheimischen Medien dem Potenzial, das wir nach
Deutschland mitbringen, nicht gerecht werden. Weil
wir uns für intelligent, gebildet, talentiert, erfinderisch halten und nicht
für arm und blöd. Weil
wir eine eigene Sicht der Dinge haben und
aus eigenen Perspektiven schreiben wollen. Weil
wir mehrsprachig sind und mit Sprachen spielen wollen, weil wir zu einer
neuen Sprache finden wollen. IN bedeutet: Wir
sind IN, wir arbeiten und studieren und leben hier in diesem IN.
Wir lassen uns nicht mehr AUS nennen, weder von Nazis, noch
beim Einbürgerungstest. Wir wollen IN sein
- IN den Gymnasien, IN den Universitäten, IN der
Wahrnehmung von Menschen, IN Wahllokalen. IN sein heißt:
Interkulturelle Öffnung, Teilhabe, gegenseitige Integration.“ 24.03.11 15. Geburtstag Radio Ech.
Glückwünsche
nehmen wir während unserer Sendezeiten entgegen. Geschenke per Post. Das Festival »Identitäten«
ist eine Möglichkeit, moderne Kunst und das
gesellschaftliche Engagement der MigrantInnen zusammenzubringen.
Für die kreative Suche und Spiel mit Identitäten bietet
das Projekt Chancen. Es könnte ein erstes »Fenster zum Haus der Kulturen« eröffnen. Migrantenkünstler
diskutieren über die kulturellen Identitäten und
die Initiative »Haus der Kulturen«. Eine Erfahrung die
wir alle machen, ist, dass wir uns auf der Reise
befinden: mal cross und mal entlang der kulturellen Grenzen. Wie wird
diese Erfahrung in Arbeiten der Künstler mit Migrationshintergrund
dokumentiert und verarbeitet? Und wie können die
hybride Kulturformen uns helfen ein Haus zu gestalten, das bewohnbar und
gleichzeitig weltoffen ist? „Im Ausland daheim (Ausländer schreiben über
sich)“ (gemeinsam mit der Badischen Zeitung). „Begeisterung für das Fremde“. Russisch-afrikanisches Reggaefest. Ob es wohl zufällig ist, daß einer der
größten russischen Dichter -- Puschkin
-- afrikanische Wurzeln hat, wie der Reggae, oder daß Guerra Morales aus Cuba
einer der größten Reggae-Musiker in Russland ist ? Tatsache ist, wir, eine
Gruppe von Russen und Afrikanern, wollen zusammen unsere Begeisterung für das
andere feiern. Wir warten auf alle, die mit uns feiern wollen mit russischen
und afrikanischen Reggae, Spezialitäten und andere Überraschungen. Am 10.03.01 führte Ech auf den Vorschlag
von Radio Severnaja Stolica
(Nördliche Hauptstadt) hin eine
Radiobrücke mit St. Petersburg durch. Es war sehr angenehm, den
Petersburgerinnen zum internationalen Frauentag zu gratulieren. Wir hoffen,
Sveta und Vita, die die Übertragung vorbereitet hatten, haben die
Petersburger Kolleginnen/Kollegen nicht zu sehr schockiert mit ihren
Erzählungen über das alternative Leben in Freiburg, über türkische
Transvestiten und Auftritte für die Rechte der Frau und sexueller
Minderheiten in Deutschland. Der 8 März als Feiertag ist in Europa
(v.a. West-) von einer politischen Ausrichtung bestimmt; wir bemühen uns deshalb,
in den Sendungen für Freiburg gerade die lyrische Seite des Frauentages zu
unterstreichen und wie er in Russland gefeiert wird. Die weiche Moderation
der Petersburger Journalisten, ihre Glückwünsche und Erzählungen entpuppten sich als wunderbares Geschenk
für unsere Hörer.
Mit Unterstützung von Radio Ech wurde bei RDL die ukrainische Sendung wieder ins Leben gerufen. Wir haben der ukrainischen Redaktion eine
Stunde unserer Sendezeit zur Verfügung gestellt: jeden ersten Samstag im
Monat von 13 - 14 Uhr. Wir freuen uns, daß die ukrainische
Redaktion bei RDL wieder auf dem Äther ist.
Katjuscha-Party in der KTS
Freiburg. Im Programm: der Film „Lustige Kerle“ mit
dt. Simultanübersetzung, die Gruppe East-West-Trio, Radioprogramm und Disco
(DJ Bogdan) Einzelheiten hier. Tragen
alle Russen Pelzmützen? Radio Ech zu Gast bei der
Ausländerinitiative Freiburg. Performance auf der Bühne vor der Diskussion. Ausländerinitiative Freiburg. Antifaschistischer Abend. Das Thema wurde leider aktuell, nachdem in
Deutschland einige Anschläge auf Synagogen verübt worden waren und in Düsseldorf 9
russische Juden bei der Detonation einer Bombe verletzt wurden, die auf einem S-Bahnhof
unweit der Unterrichtsstätte für Deutschkurse, die natürlich nur Ausländer besuchen, deponiert
worden war. In dem Land, dessen Geschichte
untrennbar mit Auschwitz und Buchenwald verbunden ist, sollte klar
sein, daß Faschismus und Antisemitismus nicht zu beschönigen sind. Gemeinsam mit Radio Shalom Im Programm: Chapaev-Film m. dt.
Übersetzung, die Band „Unterwasser“ aus Berlin, Disco mit DJ Bogdan (Freiburg), Jurij (Berlin),
Mascha (Nantes). Es kamen etwa 200 Leute. Zur Dekoration des Saales verwendeten wir
Netze, in denen wir alte Photos befestigten, z.B. mit Großvater Lenin im Kindergarten oder
mit Kalaschnikow am Denkmal der heldenhaften Matrosen, außerdem Postkarten
und Stockfische aus dem russischen Laden. (Die Jungs von „Unterwasser“ sind irgendwie auch U-Bootmatrosen.) Die
Badische Zeitung bezeichnete uns in ihrem Artikel „Weg aus der russischen
Nische“ als „neue Erscheinung der (Sub-)Kulturszene“
und nannte „das Volkslied Katjuscha“ wie einen Hering unterm Pelzmantel (will heißen als
„Dorsch im Schafspelz“) „russischen Rock, Funk, Soul“. Dazu kamen Fragen und Antworten
bzgl. der Photographien und Postkarten. Mir beispielsweise kam zu, ein sich in einer
Pfütze wohlig suhlendes Schwein mit der Bildunterschrift „Willkommen daheim!“
zu kommentieren. Man erinnert sich: DJ Mascha, kahl
geschoren und im weißen Kleid, ließ keine Sekunde das Strickzeug aus den Händen, selbst hinterm
Mischpult. Die Gipsskulptur eines Kamels, gekleidet in einen Jogginganzug,
eine Lederjacke und eine Baseballmütze von „philips“. Man wollte ihm ein
Mobiltelephon geben, aber Hände waren eben keine vorhanden. Das Publikum war
in erster Linie deutschsprachig; man erwartete von uns wohl eher russischen
drum & bass als „Katjuscha“, aber es gab beides. Dankbares Publikum in
der KTS. Übrigens war das Bestehen
dieses Kulturzentrums ein Jahr strittig: Die Stadtverwaltung wollte es
schließen. Die Losung „Ich habe hier diese Manie, mich dünkt’s, ich bin in
Germany“ ist also nicht nur für Ausländer gültig. Die intensive
Katjuscha-Therapie aber verlief, wie es besser nicht hätte sein können. Radio Ech in der Berliner Szene. Im Café Burger bei Bert
Papenfuß und Vladimir Kaminer haben wir
unser Projekt „Radiosendung auf der Bühne“ (oder „Szenen vom Äther“) vorgestellt:
Texte und Fragmente aus Sendungen
von Radio Ech, die Filme Julia Landaus von der Katjuscha-Party und
Bogdans „Illustrierte Geschichte des Radios Dreyeckland“. Durch den Abend führte
Vita, Bogdan war für die Tonspur zuständig und Jura kümmerte sich um die
Disco. Olga war als 100%iger dt. Punk angezogen (mit roten Haaren, einem
Ledermantel, einer Kette...) und tanzte Walzer mit dem Autor dieses Artikels, der ein
besticktes Hemd (Design by Alla) und einen schwarzen Hut trug. Es wurde
anschaulich gezeigt, daß „die chinesische Mauer zu den Objekten gehört, die auch mit technischen Hilfsmitteln vom
Mond aus nicht zu sehen sind“ und daß „Gerade indem er verrückt wird,
integriert sich ein Ausländer in die europäische Kultur“. Alle erwarben sich den Ruhm in kleinem
Kreise weit Bekannter. Denken Sie nicht, unser Prinzip des
Werbeverbots wäre aus irgendwelchen Gründen ins Wanken geraten, sondern merken Sie sich
einfach auf jeden Fall: Berlin-Mitte, Torstrasse 60, Café Burger, Programm „Russische Zelle“. Es
soll Euer Schade nicht sein...
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